Snail Mail – Lush
Internet gibt nur absolut unzureichend das strahlende Rot des Covers wieder, das schleichende Blau als Kontrast. Ebenso unvollständig Worte die Musik von Lindsey Jordan. Eine Operation am offenen Herzen vielleicht, alles liegt vor einem, lauter Details, jeder Schnitt ein Zauber.
Die Nerven – Fake
Die flammenrote Artefakte eines schlecht komprimierten Fotos fragen: Wie kann man wütend sein, ohne zum Wutbürger zu werden? Oder geht es gar nicht darum, Antworten zu liefern, sondern Fragen in Form von musikalischer Entäußerung zu stellen? Sträuben als Kraftakt.
Tocotronic – Die Unendlichkeit
Leuchtet im Dunkel. Funktioniert als Metapher für diese Rockoper über das Aufwachsen in der Provinz. Und wortwörtlich, wenn man das Plattencover nur lang genau mit Licht bestrahlt.
The Screenshots – Ein starkes Team / Übergriff
Indierock wie ein guter alter 140-Zeichen-Tweet.
Emilie Zoé – The Very Start
Doom als Drama ist Noise in Eis.
Soap & Skin – From Gas to Solid / You Are My Friend
Nie klang „What a Wonderful World“ schmerzhafter als mit Anna Plaschgs Stimme.
Idles – Joy as an Act of Resistance
Jedes Wort ein Mittelfinger gegen die, die genau wissen, dass sie gemeint sind.
Let’s Eat Grandma – I’m All Ears
Donnie Darko dauert hier elf Minuten. Fantastisch natürlich.
Lafote – Fin
Wie ein Ritt auf einem Schimmel durch eine abgebrannte Stadt.
Soccer Mommy – Clean
Coming-of-Age im Holzfällerhemd.
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Ebenfalls gern gehört
Get Well Soon – The Horror
Courtney Barnett – Tell Me How You Really Feel
The Good, the Bad & the Queen – Merrie Land
Kala Brisella – Ghost
Shame – Songs of Praise
MGMT – Little Dark Age
Anna von Hausswolff – Dead Magic
Rolo Tomassi – Time Will Die and Love Will Bury It
Low – Double Negative
Neneh Cherry – Broken Politics
Mogwai – Kin
The Saxophones – Songs of the Saxophones
Kids See Ghosts – Kids See Ghosts
Haley Heynderickx – I Need to Start a Garden